Therapien für Kinder
Wir bieten einen umsichtigen, individuellen Umgang mit den Kindern.
Unsere langjährige Erfahrung und unsere steten Aus- und Weiterbildungen garantieren einen hohen Qualitätsstandard. Das Team befindet sich immer im fachlichen Austausch miteinander, therapeutische Inhalte und Ziele werden gemeinsam festgelegt. Wichtig ist uns die gute Einbettung der Therapie in die Möglichkeiten einer Familie. Ein großes interdisziplinäres Netzwerk, das einen stetigen Austausch mit anderen Fachbereichen ermöglicht, hilft uns dabei.
Unsere Zielsetzungen sind Qualität, Vielfältigkeit und Transparenz.
Die Kindertherapeutinnen der Praxis haben sich auf verschiedenen Gebieten spezialisiert, so umfasst unser Therapieangebot:
Brunkow
In verschiedenen Ausgangsstellungen (z.B. Rückenlage, Seitlage, Sitz, Stand) setzt der Therapeut definierte Druck-Stauch-Impulse und Wischtechniken ein, um Muskelgruppen zu aktivieren und die Haltung und Bewegung des Patienten zu verbessern. Ausgangspunkte der Therapie sind der Kopf, die Hände und die Füße. Im Laufe der Behandlung lernt der Patient seine verbesserte Haltung/Bewegung mehr und mehr im Alltag beizubehalten und zu übernehmen, auch die Körperwahrnehmung wird geschult.
Neurophysiologischer Hintergrund:
Die Wirkung der Brunkow Therapie basiert auf der Hypothese, dass aufgrund der relativ großen Hirnbereiche, die für Kopf, Hände und Füße zuständig sind, große Einflussmöglichkeiten von diesen auf den gesamten Körper bestehen.
Schäfer (Physiologe): “So wird eine Haltungsstörung des Rumpfes oder der Wirbelsäule in optimaler Weise nicht durch Willkürimpulse oder Kräftigung einzelner Muskelgruppen ausgeglichen, sondern durch massiven symmetrischen Einstrom propriozeptiver Impulse aus den Extremitäten.“ (Zitat aus: Jung.R.H.D. Haenatch. P. Strater: Physiologie des Menschen.Bd.12.Urban&Schwarzenberg. München 1976)
Therapeutische Wirkung:
Ökonomische Muskelkettenarbeit
=> Rumpfaufrichtung, Zentrierung von Gelenken, Koordinationsverbesserung
=> physiologische Haltungs- und Bewegungsmuster
Indikationen:
- Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall, MS, Neuropathien…
- Innere Erkrankungen wie Atmungsinsuffizienzen
- Orthopädischen Erkrankungen wie Skoliosen, Asymmetrien, muskuläre Dysbalancen, Arthrose, Muskelverletzungen, Verschleißerkrankungen der Wirbelsäule
- Schmerzzustände
- Chirurgische Nachbehandlungen
- Traumazustände nach Unfällen und schweren Krankheiten.
Faszientherapie
Als Faszien bezeichnet man das Bindegewebe, das Muskeln, Nerven, Gefäße und Organe des Körpers umhüllt.
Der amerikanische Arzt und Ostheopath Typaldos hat die Verletzungen (Distorsionen) beschrieben. Es gibt 6 unterschiedliche Distorsionsarten. Sie unterscheiden sich durch Entstehung, Lokalität (im Muskelbauch oder gelenknah), Tiefe im Gewebe etc.
Die Behandlung erfolgt durch spezielle manuelle Techniken, beispielsweise:
- Durch Überlastung oder Traumata entstandene aufgespaltene Triggerbänder kann man wieder schließen.
- Von einem hernierten Triggerpunkt spricht man, wenn sich eine tiefere Gewebeschicht durch eine Schwachstelle in der äußeren Faszienschicht nach außen drückt. Bei der Behandlung wird diese wieder an ihren ursprünglichen Platz gebracht.
- Eine Faltdistorsion entsteht durch Druck / Kompression auf eine Gelenkkapsel und die Faszien, z.B. bei einem Sturz. Die Faszien werden in der Therapie „entfaltet“ und damit wieder eine freie Bewegung ermöglicht.
Nach jeder Behandlung soll der Patient sich dehnen und aktiv bewegen, um die erreichte Beweglichkeit und Verschieblichkeit zu erhalten.
Manuelle Lymphdrainage
So dient sie unter anderem als Ödem- und Entstauungstherapie geschwollener Körperregionen, wie Körperstamm und Extremitäten (Arme und Beine). Durch kreisförmige Verschiebetechniken, welche mit leichtem Druck angewandt werden, wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in das Lymphgefäßsystem verschoben.
Die manuelle Lymphdrainage wirkt sich überwiegend auf den Haut- und Unterhautbereich aus und soll keine Mehrdurchblutung, wie in der klassischen Massage, bewirken.
Indikationen sind sämtliche orthopädische und traumatologische Erkrankungen, die mit einer Schwellung einher gehen (Verrenkungen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskelfaserriss etc.). Auch zählen Verbrennungen, Schleudertrauma, Morbus Sudeck und ähnlichen Krankheitsbildern dazu.
Zusätzlich liegt ein weiterer Schwerpunkt in der Therapie nach Brustkrebsoperation, ob brusterhaltend, -entfernend oder brustaufbauend, die manuelle Lymphdrainge hilft im Anschluß den physiologischen Lymphabfluß wieder zu regulieren.
Kontraindikationen (Gegenanzeigen) sind hierbei genau zu beachten wie z.B. eine dekompensierte Herzinsuffizienz, akute, fieberhafte, bakteriell Entzündungen oder ein kardiales Ödem. Bei ausgeprägten lymphatischen Erkrankungen (Stauungen) wird diese Therapie mit Kompressionsverbänden, Hautpflege und spezieller Bewegungstherapie kombiniert und unter dem Begriff Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) zusammengefasst.
Die Anwendung ist nur dem Fachpersonal mit der entsprechenden Zusatzausbildung in manueller Lymphdrainage an einem zugelassenen Lehrinstitut erlaubt. Die Zusatzausbildung dauert vier Wochen (etwa 180 Unterrichtseinheiten).
In Sachen Lymphdrainage haben Deutschland und Österreich eine eindeutige Vorreiterstellung. Selbst in den USA ist diese Therapie noch relativ unbekannt. Es wurde des Öfteren versucht, mit Geräten zur Lymphdrainage ähnliche Erfolge wie durch die manuelle Lymphdrainage zu erzielen, allerdings liegen derartige Geräte von der Effizienz her weit hinter einer manuellen Behandlung.
Neurodynamische Nervenmobilisation
Wenn Muskeln, Faszien oder Gelenke nicht im Gleichgewicht sind, können sie Druck auf die Nerven ausüben und Spannungen erzeugen. Es können dadurch Schmerzen, Taubheitsgefühl oder Kraftverlust hervorgerufen werden.
Bei der neurodynamischen Nervenmobilisation werden die Nerven entspannt, indem die Gelenke und Faszien mobilisiert werden, in denen die Nerven verlaufen. Der Therapeut ertastet die betroffenen Bereiche und löst durch manuelle Techniken die Spannungen, die die Beschwerden verursachen. Die Nerven erhalten Ihre Beweglichkeit und Gleitfähigkeit zurück.
Physio-Taping auch am kindlichen Fuß
Spiraldynamik
Sie geht davon aus, dass sich der menschliche Körper im Laufe der Evolution den Anforderungen der Aufrichtung gegen die Schwerkraft optimal angepasst hat.
Die Therapie der Spiraldynamik beinhaltet, sich der individuellen Fehlhaltungen und Ungleichgewichte bewusst zu werden und das Potential der optimalen Haltungs- und Bewegungskoordination zu erkennen, zu erlernen und zu nutzen.
Dazu ist neben dem “Verstehen” auch eine strukturelle Reorganisation notwendig.
Das heißt: Ungleichgewichte, die sich in der Muskulatur, im Kapselbandapparat und in den Gelenkstellungen manifestiert haben, müssen gelöst werden. So haben wir die Möglichkeit, die von der Natur aus vorgegebenen Haltungs- und Bewegungsmuster zu integrieren und in unserem Alltagsleben zu verankern.
Hier liegen übergeordnete Prinzipien zugrunde:
- das Prinzip der Polarität (z.B. oben/unten etc.)
- das Aufrichteprinzip (z.B. Wirbelsäulenhaltung
- das Gewölbeprinzip (z.B. an den Händen und Füßen)
- das Spiralprinzip (dreidimensionale Bewegungen durch Muskelketten)
Eine Vielzahl anatomischer Details weisen darauf hin:
der Aufbau und die Anlage der Knochen, Gelenke, Bänder und Muskeln. Selbst der kleinste menschliche Baustein, die DNA – ist spiralig/dreidimensional aufgebaut.
Ein wichtiger Punkt ist auch der lebenslange Erhalt dieser Strukturen.
Strukturelle Ungleichgewichte im Körper z.B. überstreckte Lendenwirbelsäule („Hohlkreuz”), Fehlstellungen der Beinachse (X- oder O-Bein) oder Fehlstellungen des Fußes (Knick-, Senk-, Spreizfuß, HalluxValgus) erfordern Kompensationsmechanismen (Ausweichbewegungen),
die immer einen unökonomischen Aufwand darstellen. Langfristig äußert sich diese unökonomische Belastung in Form von Abnutzungen oder Verletzungen und Schmerzen.
Für alle Störungen unseres Skelettsystems ist die Spiraldynamik eine sehr wirksame Therapie,
die ohne großen Aufwand selbständig umgesetzt und in den Alltag integriert werden kann.
Dorntherapie
Ähnlich der “Manuellen Therapie” sollen durch differenzierte Verschiebungen aus dem Lot geratene Wirbel oder andere Gelenkteile korrigiert werden.
Somit können akute oder chronische Schmerzen reduziert oder beseitigt werden.
Auf Wunsch kann die Dorn-Therapie auch mit der Breuss-Massage kombiniert werden, welche besonders durchblutungsfördernd und harmonisierend auf die die Wirbelsäule umgebende Muskulatur einwirkt.
Vojta Therapie
Bei einer Schädigung des Haltungs- und Bewegungsapparates oder des zentralen Nervensystems (ZNS) werden die angeborenen Bewegungsabläufe nur eingeschränkt eingesetzt.
Mit der Vojta-Therapie, die bereits zwischen 1950 und 1970 von dem Neurologen Václav Vojta entwickelt wurde, lassen sich Störungen des Haltungs- und Bewegungsapparates erfolgreich behandeln.
Durch gezielten Druck auf bestimmte Körperzonen (Kopf, Arme, Beine) des Patienten in Bauch-, Rücken- oder Seitenlage werden die Bausteine der Fortbewegung „reflexartig“ ausgelöst, das „Reflexkriechen“ und das „Reflexumdrehen“.
Man nimmt an, dass es durch wiederholtes Auslösen dieser „reflexartigen“ Bewegungen zu einer Neubahnung nervlicher Netzwerke und damit zur Aktivierung von Muskelfunktionen kommt. Rückenmark und Gehirn wird signalisiert, mit welchen Bewegungsmustern „geantwortet“ werden soll. Dadurch wird eine positive Veränderung des Haltungs- und Bewegungsapparates erreicht.
Elementare Bewegungsmuster werden wieder zugänglich gemacht.
Die Vojta-Therapie kann von Geburt an durchgeführt werden. Gerade bei Säuglingen ist das Zentralnervensystem veränderbar und es kann die gewünschte Neubahnung nervlicher Netzwerke erreicht werden.
Bei Erwachsenen sollen „alte“, gesunde Bewegungsmuster reaktiviert und Folgeerscheinungen eines gestörten Haltungs- und Bewegungsapparates vermieden werden.
Die Vojta-Therapie wird den Bedürfnissen des Kindes angepasst, es entstehen keine Schmerzen.
Schmerzen würden die Informationsübertragung im ZNS blockieren, eine Veränderung ins Positive könnte nicht erreicht werden.
Dennoch schreien einige Kleinkinder (Säuglinge) während der Behandlung:
weil sie ungewohnte Bewegungen machen sollen, weil sie unbekannte Körperhaltungen einnehmen und gewohnte Körperhaltungen aufgeben sollen, weil sie sich anstrengen sollen,
weil Anforderungen an sie gestellt werden.
Schreien ist wie bei Hunger oder Durst die einzige Ausdrucksform, ihren Unmut darüber zu äußern.
Das Kind orientiert sich am Verhalten der Eltern und lernt mit neuen Anforderungen umzugehen. Durch die gemeinsame Aufgabe der Behandlung entsteht eine intensive Beziehung, die dem Kind Sicherheit und Zuverlässigkeit vermittelt.